Ich atme ein
du atmest aus
ich atme ein
du atmest aus
Das sanfte Licht der Lampe
auf deinen selbstvergessenen Zügen
leise zucken die Lider im Schlaf
ein Traumgedanke furcht deine Stirn
entspannt hebt und senkt sich dein Bauch
Du atmest ein
ich atme aus
du atmest ein
ich atme aus
Ich trinke Tee
bin einfach da
genieße das kleine Glück
von Nähe und Gegenwart
Ich atme ein
du atmest aus
ich atme ein
du atmest aus
Christine Ruppert © 2025
Atempausen
Atempause I
Der Tag fordert nichts
Die Sonne wärmt
unsere fröstelnden Winterherzen
Du liegst auf dem Sofa
liest Zeitung
Ich tue nichts
atme ein
und wieder aus
Eine Last löst sich
von meinem Herzen
Der Tag der schwer schien
wird leicht
Für den Moment
ist alles still
und gut
Atempause II
Tiefer und tiefer
deine Atemzüge
neben mir
Du schläfst
Ich sitze und lausche
geborgen
Tröstliche Ebbe und Flut
deines Daseins
Atem
im Gleichklang
Christine Ruppert © 2023
Das Lyrikfenster feiert Geburtstag

Ein Jahr Lyrikfenster – alle vierzehn Tage ein neues Gedicht – ein Fenster, das sich öffnet und zum Nachdenken, zum Genießen, zum Wahrnehmen kostbarer Augenblicke anregen will.
Vielen Dank an alle Leser*innen, die meine Gedichte mit Interesse wahrnehmen und die mich mit ihren Rückmeldungen motivieren weiter zu schreiben! Ich freue mich über jeden Kommentar.
Herzlich einladen möchte ich euch das Lyrikfenster zu abonnieren. Keinen Text mehr verpassen! Alle zwei Wochen landet dann ein Impuls zum Innehaltens mitten im Alltag in deinem Postfach.
Ich freue mich und bin dankbar für alle Kontakte und Anregungen, die in diesem ersten Jahr über das Lyrikfenster entstanden sind!
Freudenherz
Heute
klopft
das Freudenherz
in mir
Ideen und Pläne
prickeln wie Champagner
in meinen Zellen
Fröhliche Gedanken
steigen mir zu Kopf
Heute
ist das Leben bunt
Christine Ruppert © 2018
Juli
Am See
will ich meine Wurzeln
in den Boden senken
und fest stehen
Bunte Steine wie Muscheln
zwischen meinen Füßen
In der Brandung spielen kleine Fische
Am See
will ich mich niederlassen
da sein
nackt sein
ich sein
und den schwebenden Segeln
nachträumen
in der Weite
Dem See
will ich näher kommen
durch die kühlen Wellen am Ufer laufen
meine nackten Zehen
in den warmen Kies graben
Am See
kann ich
Verwandlung erleben
in der GEGENWART
Christine Ruppert © 2013
Novemberwonne
Gib mir deine graue Decke
November
Ich zieh sie mir über
den Kopf
Ich grabe mich ein in deine
weichen Federn
genieße die Ruhe die
Dunkelheit
Endlich einmal genug
genug getan genug
gewagt genug geleistet
Mein Körper schreit meine Seele
ruft nach Rast
Gib mir deine graue
Decke November Ich zieh
sie mir über den Kopf
Ich krieche ins Weiche undWarme
Ich lasse
los
–
und seufze
Ach
endlich
Christine Ruppert © 2018